KUNST RAUM VILLACH HAUPTPLATZ 10, 9500 VILLACH

© Hosein

Mapping the Unseen / Mapping Diskriminerung und künstlerische Freiheit

Ungesehenes sichtbar machen, Unausgesprochenes benennen. Noch immer gibt es Themen, die man in der Gesellschaft nicht sehen will und noch weniger darüber sprechen. Was das sein kann, erforscht die Schauspielerin, Regisseurin und Psychologin Katrin Ackerl Konstantin mit künstlerischen Mitteln und steht damit am Schnittpunkt zwischen Wissenschaft und Kunst.

Das dritte und letzte Thema richtet den Blick auf Diskriminierung und künstlerische Freiheit. Eine Ausstellung von Künstler*innen aus Iran wird
im Zuge dessen vom 25. März bis 15. Mai 2021 im Kunst Raum Villach zu sehen sein.

 

 

 

25. März bis 15. Mai 2021

 

Discrimination

Mana Mira

 

Mana Mira wählte als Partnerin aus dem Iran das Thema „Discrimination” und bezog mehrere Künstler*innen in das Projekt mit ein. Die entstandenen Bilder kreisen weitgehend um das Thema Diskriminierung von Frauen* und Mädchen* und sind im Rahmen von Dialogveranstaltungen in Villach zu sehen. Hinzu kommen regionale Beiträge zum Thema Diskriminierung und künstlerische Freiheit, die ebenso in die Forschung einfließen.

 

Öffnungzeiten
Donnerstag & Freitag 16-19 h

Samstag 10-13 h

 

 

Begründung der Themenwahl durch die Partnerin Mana Mira:

 

„Es gibt keine Ketten oder Schlösser.

Warum leben wir alle in Gefangenschaft?“

Rumi (1207–1273)

 

„Als Kunstlehrerin und Künstlerin versuche ich seit Jahren, Schönheit sowohl als ästhetische Methode als auch als gesellschaftliche Einflussnahme zu begreifen und zu gestalten. Ich bin eine Anhängerin jener Denker*innen und Künstler*innen, die Kunst nicht nur als Hobby, sondern als eine Lebenseinstellung und als Lebensstil betrachten. Aber nach allem, was ich bisher erfahren habe, leben diejenigen, die so denken, in einer stillen, unbeachteten Welt, einer Welt, in der sie weder gesehen, noch gehört, noch verstandenwerden. Diese Erfahrungen brachten mich zum Nachdenken über die Gründe, warum künstlerische Arbeiten unbeachtet

und unverstanden bleiben. Auch darüber, mit welchen Hindernissen wir in heutigen Gesellschaften konfrontiert sind. Was sind die unsichtbaren Ketten und Schlösser, die uns gefesselt halten? Der Hauptgrund, der üblicherweise von Medien oder allgemeinen Psychologiebüchern usw. propagiert wird, ist die Inkompetenz und Unfähigkeit des/der Einzelnen. Soziale und politische Systeme wollen nicht für ihre Unzulänglichkeiten kritisiert werden. Stattdessen laden sie die Probleme auf den Schultern der Mitglieder der Gesellschaft ab. Keinesfalls können die Hindernisse auf dem Weg zur individuellen Entwicklung, zum kollektiven Bewusstsein und zum künstlerischen Schaffen auf die Inkompetenz des/der Einzelnen beschränkt werden. Um diesen Zusammenhang besser verstehen zu können, habe ich dieses Thema zum Inhalt des künstlerischen Projekts gemacht.

Ich habe mich mit einigen Künstler*innen und Aktivist*innen aus dem Kulturbereich beraten und sie gebeten, ihre Erfahrungen jeweils auf ihre eigene Art und Weise mitzuteilen und so entstand eine Sammlung von Bildern, Illustrationen und einigen gefilmten Interviews. Vor diesem gemeinsamen Austausch dachte ich immer, dass das Hauptproblem in den psychologischen Tabus, der Selbstzensur, der Verbreitung von Gerüchten über Künstler*innen und der Abschottung der Menschen von Gedanken und Ideen durch die Gesellschaft seinen Ursprung hat...

 

Aber jetzt ...

 

Jetzt glaube ich, dass sich all diese Probleme und Barrieren in einem Wort zusammenfassen lassen und das ist „Diskriminierung“. Diskriminierung wirkt wie eine unsichtbare Kette, die allgegenwärtig ist und sich in verschiedenen Formen manifestiert. Ich möchte mit euch all diese künstlerischen Ausdrucksformen teilen und von den Hindernissen hören, mit denen ihr in einer anderen Kultur konfrontiert seid. Wir können diese Hindernisse überwinden, indem wir alle unsichtbaren Ketten sichtbar machen. Ich wünsche mir, dass eines Tages alle Künstler*innen frei schaffen und gesehen werden.

 

Mana Mira

 

Link

 

 

 

Zusätzlich zu den Bildern, die Teil des Projekts Mapping the Unseen sind, werden im Kunst Raum Villach weitere Bilder der Künstler*innen aus dem Iran ausgestellt, die auch käuflich zu erwerben sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Programm

 

25. März bis 15. April

Intervention „Nicht Dora“ von Alex Samyi, ganztägig Kaiser-Josef-Platz, Villach

 

25. März bis 15. April

„Medeas Töchter*/Medeas Irrgarten“ performativer Audiowalk von diverCITYLAB, der während der gesamten Veranstaltungszeit individuell im öffentlichen Raum unter www.medeastoechter.at zu hören, zu begehen und zu erleben ist. Am 1. April zwischen 16.00 und 18.00 und am 8. April zwischen 11.00 und 13.00 gibt es online-Gespräche mit den Macherinnen des Audiowalks.

Sprache deutsch
Anmeldung unter office@mappingtheunseen.com

 

6. April, 18-20 Uhr

Diskriminierung – Repräsentation von Frauen im öffentlichen Raum

Gespräch mit der Historikerin Alexandra Schmidt, den Künstler*innen* Barbara Ambrusch-Rapp, Alex Samyi und der Stadt Villach zu den Themen historische Bezüge und aktuelle Repräsentationen.

Im Kunst Raum Villach oder im virtuellen Raum

 

Beschränkte Plätze
Sprache deutsch
Anmeldung unter office@mappingtheunseen.com

 

10. April, 18.30-20 Uhr

Künstlerische Freiheit/Zensur/Diskriminierung

Gespräch mit Norbert Bachleitner (Universität Wien) und Yvonne Gimpel (Geschäftsführerin IG Kultur Österreich)

Im Kunst Raum Villach, Hauptplatz 10 oder im virtuellen Raum.

 

Beschränkte Plätze
Sprache deutsch
Anmeldung unter office@mappingtheunseen.com

 

12. April, 16.30-18 Uhr

Diskriminierung- Gewalt an Mädchen*/Frauen*

online Vortrag mit interaktiver Möglichkeit dabei zu sein zum Thema Gewalt vom Mädchenzentrum Klagenfurt/Villach

Sprache deutsch

Anmeldung unter krainer@maedchenzentrum.at

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