KUNST RAUM VILLACH HAUPTPLATZ 10, 9500 VILLACH

Zurück zu den Träumen

(Titel by Alex Samyi)

 

Projekt des Kunst Raum Villach in Koproduktion mit der steirischen Kulturinitiative für das Parallel-Programm des steirischenherbstes'22, kuratiert von Edith Risse und Olivia Clementschitsch, mit dem Komitee Lippitzbach und dem Museum am Bach, Ruden.

 

Künstler*innen

Studio ASYNCHROME

Isabel Belherdis

David Kranzlbinder - Text zum Projekt

HST – Herwig Steiner

David Kleinl

Miha Horvat / GT22

 

Dem Projekt zugrunde liegen Gespräche mit dem 2022 verstorbenen Künstler und Mitbegründer des Museums am Bach, Alex Samyi, über die Lippitzbachbrücke. Die Brücke wurde vom Civilingenieur Josef Clementschitsch 1892 konstruiert und von der K&K-Werkstätte Ignaz Gridl umgesetzt.

 

In der Diskussion mit Alex Samyi wurde immer klarer, dass Österreich damals ein fantastisches Unternehmen hervorgebracht hatte, welches in der gesamten K&K-Monarchie einzigartige Stahl-Eisenkonstruktionen errichtete. So zum Beispiel das historische Gewächshaus im Botanischen Garten in Graz, die Kolonnaden im Kurort Marienbad, das Semper-Depot in Wien und die Lippitzbachbrücke in Kärnten.

Die Brücke liegt auf einem der wichtigsten europäischen Radwege und verbindet die Orte Ruden und Bleiburg. Sie hätte abgetragen werden sollen (wie auch das Gewächshaus in Graz hätte abgerissen werden sollen), mit der Begründung, dass der Radweg aus Sicherheitsgründen nicht mehr benutzbar wäre. Durch ein Gutachten stellte sich aber heraus, dass es tatsächlich nur um eine Länge von 15 m geht, die zu sanieren wäre.

 

Der Ingenieur Ignaz Gridl hat Kärntner Wurzeln, arbeitete in Paris und baute nach seiner Rückkehr dieses visionäre Unternehmen auf, in dem Architektur und Technik in ausgeklügelter Symbiose existieren konnten.

 

Der Ort Lippitzbach birgt eine reichhaltige Geschichte – so befindet sich dort das Grabmal des Max Thaddeus Egger, ein visionärer und sozialer Unternehmer, Betreiber von Eisengewerken, der das Schloss Lippitzbach errichten ließ und dazu einen botanischen Garten anlegte. Egger unterhielt u.a. mit Joseph Jelačić einen regen Austausch über die Revolution von 1848 in über 3.000 Briefen.

 

Sehr wichtig für das Projekt ist auch das historische Gewächshaus im Botanischen Garten in Graz, in dem sich studio ASYNCHROME mit ihrer Arbeit Fusion den Fragen nach Verschmelzungen in einer Zeit der gesellschaftlichen Transformation stellen. Fusion entwickelt sich im Zwischenraum der Verglasungen entlang der Eingangsfassade. Bereits aus der Entfernung, dem Außenraum sichtbar, verwandelt sich das Werk, nachdem man den Innenraum betritt.

 

Isabel Belherdis dankt:

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